Mittwoch, 21. November 2012

GLOSSE: Hamburg - Stadt der Millionäre - Generalprobe für Krippenspiel - Blog von Kiat Gorina


Da schrieb am 26. September 2012 die Hamburger Morgenpost über die immer größere werdende Spaltung zwischen Arm und Reich - in Hamburg. Die Autorin Renate Pinzke warnt - mit Recht - vor "sozialen Verwerfungen"! Zitat: 

"Stadt der Millionäre: Hamburg ist in Deutschland die Stadt mit den meisten Einkommens-Millionären. 859 Hamburger zählen zum erlauchten Kreis. Doch zählt man das gesamte Vermögen (ohne eigengenutzte Immobilie) dazu, dann besitzen 42.000 Menschen ein Vermögen von mehr als einer Million Euro (Quelle: D.A.CH Vermögensreport). Und: Acht Milliardäre leben in der Hansestadt – mit einem Gesamtvermögen von 33 Milliarden Euro. Das Privatvermögen in Hamburg nimmt pro Minute um 24.000 Euro zu."

Quelle: Hamburger Morgenpost 42.000 Millionäre leben in Hamburg – und 50.000 Hartz-IV-Kinder

Und die Autorin schreibt auch:

"Stadt der Armen: Jedes vierte Kind in Hamburg (rund 50.000) wächst in einem Hartz-IV-Haushalt auf, lebt damit in Armut. 12,5 Prozent der Hamburger erhalten Hartz IV, Sozialhilfe oder Leistungen für Asylbewerber. Das sind insgesamt 224.400 Frauen und Männer. Auch die Altersarmut nimmt rasant zu: Die Zahl der Menschen ab 65 Jahren, die auf staatliche Grundsicherung angewiesen sind, stieg im vergangenen Jahr um 7,6 Prozent auf 29700 an."

Und angesichts dieser gesellschaftlichen Verwerfungen hatten sehr wohlhabende Kreise eine Idee: Sie wollten ein vorweihnachtliches Krippenspiel inszenieren - nicht mit Schauspielern, sondern mit Betroffenen - so richtig aus dem Leben gegriffen!

Für die "Hauptrolle" wurde eine schwangere Frau auserkoren, die gerade ihr Baby im Krankenhaus zur Welt brachte. Aber ihre Familie wurde zeitgleich obdachlos. Die Mutter wurde mit Baby aus dem Krankenhaus entlassen, sie wusste nicht wohin!

Das gibt es nicht? Doch, das ist die traurige Realität in Hamburg - der Stadt der Millionäre und mit acht Milliardären! Die taz berichtete darüber:

Quelle: taz.de Säugling auf der Straße

Diverse Sozialbehörden konnten der armen Mutter und ihrem so eben zur Welt gekommenen Baby nicht helfen. Hilflos wandte sich die verzweifelte Familie an verschiedene Stellen. Fällt uns da nicht eine andere verzweifelte Mutter ein?

Bestimmt, da gibt es ja eine Weihnachtsgeschichte der Christen: Da musste der Handwerker Joseph mit seiner hochschwangeren Frau wegen der Steuerschätzung nach Bethlehem wandern, sie fanden keine Unterkunft, nur einen verlassenen Stall. Da brachte die Mutter ihr Kind zur Welt, das dann zum Religionsstifter des Christentums wurde.

Und heute? Wird Hamburg in Bethlehem umgetauft?  Die Autorin des Artikels der Morgenpost schreibt auch: "Stadt der Steuerhinterzieher: Nach dem jüngsten Ankauf einer Steuer-CD wurden 879 Selbstanzeigen registriert. Das spült 60 Millionen Euro in die Stadtkasse.
"Stadt der Steuerverschwendung: Würden allein die acht Hamburger Milliardäre mit einem Gesamtvermögen von 33 Milliarden Euro ein Prozent Vermögenssteuer zahlen, wären dies 330 Millionen Euro im Jahr."

Ja, auch die christlichen Kirchen sollten mit der Zeit gehen und die Weihnachtsgeschichte modernisieren. Stoff dafür gibt es genug!

Wie sagte Heiner Geißler: "Geld gibt es wie Heu! Es ist nur falsch verteilt!"


Hamburg: Zaun gegen Obdachlose - EXTRA 3 - NDR
Hochgeladen von ARD am 05.10.2011


Obdachlos in Hamburg
Veröffentlicht am 23.04.2012 von ld50rumpel
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