Montag, 20. Januar 2014

GLOSSE: Der Fall "Scheuer, Andreas" und die Doktornomaden

Nomaden in der medialen und politischen Landschaft? Gewiss, da gibt es zunächst die Talkshow-Nomaden. Angeblich als wichtig eingestufte Prominenz, die von Talkshow zu Talkshow ziehen und für gähnende Langeweile sorgen. Sobald einer dieser Nomaden den Mund aufmacht, ist es für den Zuseher Zeit, das nächste Bierchen aus dem Kühlschrank zu holen. 

Grund: Was so ein Nomade von sich gibt, sind meist nur bereits von sich gegebene Wiederholungen. Ja, und für die Regisseure von Talkshow-Sendungen ist es sehr einfach geworden: Ein bewährter Talkshownomade bedeutet sofort, wohin die "Diskussion" läuft oder laufen soll! So kann eine angeblich lebendige Diskussion vorgetäuscht werden, die an sich keine ist!

Weitere Informationen:

  1. GLOSSE: Talkshow Nomaden: So dienen diese ARD-Talkshows nur der Betonierung von vorgegebenen Meinungen - wer bei diesem Spiel brav mitspielt, wid belohnt und wird wieder eingeladen. Wer aber rebelliert oder gar für einen Eklat sorgt, kommt auf eine schwarze Liste und wird so schnell nicht mehr eingeladen. Denken wir zum Beispiel an den Dramatiker Rolf Hochhuth bei der Abschiedsvorstellung von Harald Schmidt
  2. GLOSSE: Das Zeitalter der Talkshow Industrie: Aber Leute wie der Professor Unsinn - pardon Sinn und der Olaf Henkel, die kommen doch immer - auch ungefragt! Da muss nicht groß disponiert werden. Doch, das muss künftig generalstabsmäßig ablaufen: Da wird der rote Faden ausgelegt, dann das Ziel festgelegt. Welches Ziel? Nun ja, welches Ziel eine solche Politshow hat? Solche Ziele können zum Beispiel sein: Die LINKEN madig machen. Oder das Volk gegen die faulen Hartz IV Bezieher aufhetzen. Oder von der Inkompetenz deutscher Politiker ablenken und mit dem Finger auf das Ausland zeigen.

Solche "Nomaden" gibt ea auch auf einem anderen Gebiet - dem universitären Doktorwesen. Es kommt ja immer wieder vor, dass ein Magister so gern einen Doktortitel hätte, aber er schaffte die Voraussetzungen nicht. Beispielsweise der Scheuer, Andreas - derzeit Generalsekretär der CSU. 

Weitere Information: GLOSSE: Neues von der CSU: "Doktor werden ist nicht schwer - Doktor bleiben aber sehr!": Also musste ein neuer General her - er wurde bald gefunden: der Andreas Scheuer ist neuer General! Er stammt aus Passau. Und er hat auch studiert - in Passau. Zunächst wollte er Lehrer werden - an Realschulen. 1998 legte er das erste Staatsexamen ab. Dann begann er ein Magisterstudium in Politik, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft. Also alles Laberfächer. 2011 hatte er seinen Magister. Allerdings war sein Magister mit einem kleinen Makel behaftet: Er schaffte nur einen Dreier. Und er wollte doch so gerne einen Doktortitel haben. Aber an der Universität Passau war das nicht möglich. Grund: Da hätte er mindestens einen Zweier schaffen müssen. 

Also, was machte Scheuer, Andreas? Er zog in Sachen Doktortitel nach Tschechien und machte dort den "kleinen Doktor" an der Prager Karlsuniversität! Dass er seinen Namen mit dem Zusatz "Dr." nur in Bayern und Berlin schmücken durfte, ja, wusste er das oder hat er das übersehen? 

Er ist ja nicht der einzige, der in Sachen Doktortitel ins Ausland ging, beispielsweise Dominic Stoiber, der seinen Doktor an der Universität Innsbruck machte. Kenner der Szene sprechen zwar von einem "Dr. Innsbruck" - aber Doktor ist Doktor ... 

Zurück zum derzeitigen CSU-Generalsekretär: Da gibt es in Bonn den Professort Wolfgang Löwer, er ist auch Ombudsmann für gute wissenschaftliche Praxis. Er fordert, dass die Scheuersche Doktorarbeit untersucht wird: 

Quelle: n-tv Ombudsmann: "Klassisches Plagiat" Scheuer lässt Doktorarbeit prüfen: Der Ombudsmann für die deutsche Wissenschaft, der Bonner Juraprofessor Wolfgang Löwer, sprach sich am Wochenende dafür aus, dass die Arbeit auf einen möglichen Plagiats-Tatbestand wissenschaftlich untersucht wird. Die bekannt gewordenen Stellen "sollten Anlass sein, genauer hinzusehen und zu prüfen, wie der Text entstanden ist", sagte Löwer der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". 

Und der Ministerpräsident Horst Seehofer sprach seinem Generalsekretär sein "volles Vertrauen" aus.  Wir kennen ja noch eine politische Persönlichkeit, die schon öfters ihr "volles Vertrauen" ihren Kollegen und Mitarbeitern ausgesprohen hatte. Wenig später verschwanden sie von der politischen Bühne. 


Veröffentlicht am 15.02.2013 von Spiel und Politik

Ja, da stellt sich doch die Frage: Übernahm Horst Seehofer den Merkelschen "Duktus" oder meinte er das wirklich Ernst mit dem "vollen Vertrauen"? 

Wir werden sehen ...

Übernommen von OverBlog

4 Kommentare:

  1. Wenn der Ombudsmann sogar von einem klassischen Plagiat spricht, dann sollte Scheuer das eingestehen und von allen CSU-Ämtern zurücktreten!

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    1. Das sollte man meinen! Aber die CSU-Granden sehen das wohl anders :-((

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  2. Seehofer hat halt ein Problem: Im Dezember wurde dieser Scheuer inthronisiert, da kann er im Januar nicht wieder abgesetzt werden :-))

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