Mittwoch, 2. April 2014

Krähenmord im Frühling

Endlich ist das Frühjahr da, die Vögel suchen sich schon ihre Partner und setzen ihre Nester instand. Ich schaue gerne zu, wenn zum Beispiel die Feldsperlinge  energisch ihre Nistplätze vom Vorjahresdreck säubern. Dann fliegen alte staubige Polster  und Federn im hohen Bogen aus der Rohröffnung. Voller Eifer sammeln die kleinen Kerlchen dann neues Nistmaterial, wie Moos und Riffels Unterwolle. Die lege ich extra in kleinen Büscheln hin. 

Und auch drei blauschwarzglänzende Rabenkrähen flogen jetzt öfter über meinen Hof. Dann waren es nur noch zwei. Diese beiden fühlten sich hier richtig wohl. Es sah so friedlich aus, wenn sie etwas gefunden hatten und es gemeinsam aufpickten. Abends saßen sie  länger in meinem alten knorrigen Apfelbaum. Dicht nebeneinander, es sah so schön und friedlich aus. 

Bekanntlich bleiben Krähenpaare ein Leben lang zusammen. Sie hängen sehr aneinander und passen aufeinander auf. 

Leider war das Glück der beiden viel zu kurz. 

Dass es hier zu allen möglichen Tages- und Nachtzeiten knallt und die Luft sehr bleihaltig ist, ist kein Geheimnis. 

Heute sah ich nur noch eine einzige Rabenkrähe. Sie zog Kreise und rief nach ihrem Partner. Aber sie konnte ihn nicht mehr finden. Traurig saß sie lange im Apfelbaum, suchte später halbherzig nach  Futter. 

Dann wartete sie weiter auf ihren Partner, der nie mehr kommen wird … 

Wer immer diese Rabenkrähe auf dem Gewissen hat, von ihm werde das Glück weichen! 


Veröffentlicht am 26.08.2013 von Kiat Gorina

Übernommen von OverBlog

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