Freitag, 27. Juni 2014

GLOSSE: Die Scheinwelt der Primark-Elite


Wer in leitender Funktion für die Discounterkette Primark arbeitet oder arbeiten will, der muss sich mit Scheinwelten auskennen! Oder er muss die raue Wirklichkeit verdrängen. Da gibt es einen Skandal: In einer Primark-Filiale in Hannover sind 128 Kameras installiert. Das ist eine bedeutsame Zahl - sagen die Numerologen. Das ist die siebte Potenz von Zwei! Und Sieben ist eine besondere Zahl: 

Als der Gott der Juden, Christen und Muslime die Welt erschuf, schafte er das in sechs Tagen, am siebten Tage ruhte er sich aus. 

Aber zurück nach Hannover. Der Filialleiter hatte einen Joystick, damit konnte er alle Mitarbeiter in seiner Filiale an sich heranzoomen. Die Presse fragte nach. Die Geschäftsleitung gab von sich, dass sie selbstverständlich die Rechte der Mitarbeiter respektiere. 

Und wo war der begründete Verdacht für solche Spitzeldienste? Eigentlich müsste mit dem Betriebsrat geklärt werden, ob überhaupt Kameras aufgestellt werden. Betriebsrat! Das ist so ein trauriges Thema. Die meisten Primark-Filialen haben nicht einmal einen Betriebsrat! 

Primark braucht keinen Betriebsrat, weil das Unternehm eng und vertrauensvoll mit seinen Mitarbeitern zusammenarbeit! Klar, es gilt das Unternehmermotto: Ich beute auch aus und ihr haltet die Schnauze! Das war schon immer so - seit dem Frühkapitalismus! Da mussten die Büromitarbeiter für den Ofen selbst die Kohle mitbringen, wenn sie an ihren Schreibplätzen nicht frieren wollten! 

Bei Primark haben es die Angestellten viel besser: Wir heizen sogar für euch! Da zeigt sich doch die soziale Ader  des Unternehmens! 

Das Unternehmen Primark trompetete, dass seine Mitarbeier die Firma Primark als Arbeitgeber weiterempfehlen. Und dann gibt es so neugierige Angestellte, die sich doch allen Ernstes fragen, wie Primark so billig herstellen kann? Sogar solche neugierige Angestellte werden bei Primark geduldet. Da sieht man doch, wie tolerant es bei Primark zugeht! 

Diese Tolearanz geht sogar so weit, dass Primark in Bangladesh produzieren lässt - ja in dem Land, in denen öfters Nähfabriken brennen oder gar zusammenbrechen. Primark schreckt nicht davor zurück, unter solchen Umständen nähen zu lassen! 

Ja, Primark ist wirklich tolerant. Wenn gar Näherinen auf einem Etikett eine Botschaft sticken, dass dieses Kleidungsstück unter ausbeuterischen Arbeitsbedingungen entstanden ist, dann stört sich Primark nicht daran es ins Sortiment aufzunehmen! So tolerant ist Primark. Das muss ein anderer Discounter erst nachmachen! 

Wollt ihr wissen, wo die Nobelmarken nähen lassen? Seitdem eine Fabrik in Bangladesh zusammenkrachte , wissen wir es: 


Veröffentlicht am 24.04.2013 von Skendong

Übernommen von OverBlog

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